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Tipps zur privaten Krankenversicherung:

Die häufigsten Fragen zum Thema Krankenverischerung

Gerade zu Beginn des Referendariats haben viele Lehramtsanwärter Fragen und Probleme mit der Krankenversicherung. Was passiert im Krankheitsfall? Wie muss ich mich versichern? Wer ist der günstigste Anbieter? ...
Jede Menge Fragen, mit denen die meisten angehenden Lehrer alleine gelassen werden. Ich versuche hier die häufigsten Fragen anzusprechen, um hier den "Neueinsteigern" etwas zu helfen.

Was passiert im Krankheitsfall?
Wenn du krank wirst und zum Arzt musst, ist es bei den Meisten bisher so gewesen, dass sie beim Arzt die Krankenkassenkarte vorlegen und sich behandeln lassen. Und das war es auch schon.
Als Lehrer ist das nicht mehr so einfach (es sei denn, du bleibst in der gesetzlichen Krankenkasse (siehe unten)). Dort wird man als Privatpatient behandelt. Das bedeutet, dass man sich bei der Sprechstundenhilfe als "Privatpatient" anmeldet und sich dann behandeln lässt. Nach einiger Zeit (je nach Arzt geht das mal schneller mal langsamer) bekommst du dann die Arztrechnung zugeschickt, die du dann bezahlen musst.
Als beamteter Lehrer (aber auch schon Referendar und somit Beamter auf Widerruf) bekommst du eine Beihilfe in Höhe von 50% der Arztkosten vom Land. Das bedeutet, dass du vom Land 50% der Arztrechnung erstattet bekommst. Die restlichen 50% musst du entweder aus eigener Tasche bezahlen, oder dich aber zusätzlich privat versichern. Da die Arztkosten bei einer starken Krankheit sehr hoch sein können, sollte man sich wirklich versichern.

Ich habe die Arztrechnung bekommen - und nun?
Hast du die Arztrechnung erhalten, muss sie natürlich beglichen werden. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten.
1) Du schickst die Rechnung an die private Krankenversicherung und die Beihilfestelle und lässt dir das Geld auf dein Konto überweisen, und zahlst die Rechnung dann.
2) Du "streckst" den Betrag aus eigener Tasche vor und schickst erst dann die Rechnungen an die private Krankenversicherung und die Beihilfestelle.
Da die Erstattung manchmal recht lange dauert und es dadurch passieren kann, dass du die Zahlfrist überschreitest, ist die zweite Möglichkeit vorzuziehen, wenn du genug Geld hast. Du bekommst das Geld ja nach einigen Wochen wieder. Außerdem hat die zweite Möglichkeit den Vorteil, dass du Rechnungen sammeln kannst (s.u.).

Ich möchte jetzt mein Geld von der Beihilfestelle und der privaten Krankenversicherung (PKV) bekommen. Wie geht das?
Als erstes solltest du die Rechnungen und Rezeptquittungen in einen Umschlag stecken. Dazu steckst du dann noch einen unförmlichen Brief, der deinen Namen, deine Anschrift, deine Kontoverbindung und deine Versicherungsnummer enthält. Außerdem sollte in dem Brief drinstehen, dass du die Rechnungen zur Vorlage bei deiner Beihilfestelle benötigst, und die Versicherung diese bitte an dich zurücksenden soll. Briefmarke drauf und ab in den Briefkasten.
Erst nach der PKV solltest du die Rechnungen an die Beihilfestelle schicken (die PKV arbeitet schneller). Dazu bekommst du in deinem Sekretariat ein Formular, dass du ausfüllen und mit den Rechnungen an die Beihilfestelle senden musst.
Wenige Wochen später ist das Geld auf deinem Konto.

Muss ich die Rechnungen direkt einreichen?
NEIN. Im Gegenteil. Manchmal ist es sogar besser zu warten. Zwar bekommst du dann das Geld nicht so schnell, aber du sparst Porto. Ausserdem gibt es bei manchen Beihilfestellen ein Rechnungsminimum, ab der überhaupt eingeschickt werden soll (erkundige dich dazu in deinem Studiensekretariat). Viele PKV erstatten außerdem Beiträge am Ende eines Jahres zurück, wenn keine Kosten angefallen sind. Allerdings machen die meisten PKV das nur, wenn du keine einzige Rechnung eingereicht hast (lies dir genau deinen Vertrag durch, bzw. frage deinen Verischerungsmakler). Bekommst du z.B. eine Rückerstattung von 100 Euro, hast aber eine Rechnung von 20 Euro eingereicht, so bekommst du bei vielen PKV Nichts mehr. Das bedeutet, dass wenn du deine Rechnung behalten hättest, du 80 Euro mehr bekommen würdest. Also erkundige dich genau, wie deine PKV das handhabt.

Muss ich mich privat versichern oder kann ich in der gesetzlichen Kasse bleiben?
Die meisten LehramtsanwärterInnen waren vor dem Referendariat gesetzlich versichert. Viele sicherlich auch familienversichert. Die Familienversicherung fällt allerdings flach, da du nun selber Geld verdienst. Allerdings kannst du dich weiterhin freiwillig in einer gesetzlichen Krankenkasse versichern. Zu den selben Konditionen wie vorher (und auch genauso einfach zu handhaben - mit der Krankenkarte).
Allerdings hat das einen großen Nachteil. Es ist wesentlich teurer. Manchmal sogar mehr als doppelt so teuer. Wieso? Erstens kann dich eine gesetzlichen Krankenversicherung nur zu 100% versichern. Dass heisst, dass die 50% Beihilfe entfallen. Wenn dich eine PKV nur zu 50% verischern muss, ist das eben billiger, als wenn eine gesetzliche Krankenkasse dich zu 100% versichert.
Außerdem hast du bei der privaten Krankenkasse die Möglichkeit, die Leistungen selber einzuschränken. Z.B. brauchst du unbedingt ein Einzelzimmer im Krankenhaus? Oder Chefarztbehandlung? All das kann den Beitrag erheblich senken.

Wo finde ich die billigste private Krankenverischerung?
Private Krankenverischerungen gibt es wie Sand am Meer. Viele verschiedene Preise machen den Markt sehr unübersichtlich. Es ist auch nicht immer gesagt, dass die PKV, die für den einen am billigsten ist, auch für dich am günstigsten ist, da in den Beitrag, neben Geschlecht, Alter und gewünschten Leistungen, noch viele andere Faktoren einfließen. Daher ist es am besten, dir individuelle Angebote machen zu lassen. Aber wie gesagt: Es gibt sehr viele Versicherungen. Aus diesem Grund empfehle ich dir, kostenlose Versicherungsvergleiche im Internet anzufordern. Näherers dazu findest du unter Versicherungsvergleiche (weiter unten).

Kostenlose und unverbindliche Versicherungsvergleiche privater Krankenkassen

Wie oben bereits erwähnt, gibt es eine Unmenge an verschiedenen privaten Krankenversicherungen, die sich in Leistungen und Preise, zum Teil drastisch, unterscheiden.
Persönlich wirst du dir wohl kein Bild darüber machen können, welche Versicherung was, bei welchen Leistungen, kostet. 
Aber zum Glück gibt es im Internet Hilfe. Dort kann man vollkommen kostenlose und unverbindliche Versicherungsvergleiche für private Krankenkassen anfordern. Das heisst, du gehst absolut KEIN RISIKO ein. Du zahlst Nichts und verpflichtest dich zu Nichts.
Diese Vergleiche finanzieren sich dadurch, dass sie eine Provision bekommen, wenn sie einen Kunden vermitteln.
Dazu geben sie deine Eingaben an die Versicherungen weiter oder berechnen das Angebot selbst. Kurze Zeit später erhälst du entweder eine Übersicht über die Anbieter oder bekommst Informationsmaterial der Versicherungen und ein persönliches Angebot zugeschickt.
Manchmal rufen dich auch Makler an oder kontaktieren dich per EMail. Sag dann einfach, dass du zuerst die Angebote selber vergleichen möchtest. Lass dir Nichts zu schnell aufschwatzen. Das kann später teuer werden. Warte also erst möglichst viele Angebote ab, vergleiche sie und treffe eine eigene Auswahl. Mit diesen Versicherungen kannst du dann Kontakt aufnehmen (Anschriften und Kontakmöglichkeiten zum nächsten Versicherungsmakler liegen gewöhnlich bei).

Leider vergleichen aber nicht alle Anbieter jede Versicherung, da nicht mit allen Verträge abgeschlossen wurde. Aus diesem Grund solltest du bei möglichst VIELEN Anbietern die Vergleiche anfordern (mache es am besten bei allen Anbietern auf dieser Seite).
Die meisten Anbieter bieten einen Versicherungsvergleich für Beamte an (also für einen 50%-Versicherungsschutz (als Referendar ist man auch Beamter - Beamter auf Widerruf und nicht Beamtenanwärter). Sollte ein Anbieter die Möglichkeit einen 50%-Versicherungsvergleich zu erstellen nicht anbieten, dann lass dir einen 100%-Versicherungsvergleich erstellen und vergleiche diese Preise (der günstigste Anbieter bei 100%-Versicherungsschutz ist auch meist der günstigste bei 50%-Versicherungsschutz). Die Serviceleistungen wie Krankenkarten, Beitragsrückzahlungen ... sind gleich, egal ob 100% oder 50%.
Also fordere bei möglichst ALLEN diesen Anbietern einen Vergleich an. Nochmal: KEINE VERPFLICHTUNG - KEINE KOSTEN